Bereits nach dem ersten Abend kam es dort – auf dem Alpha-Fußballplatz – zu intensiven Gesprächen und regem Austausch, der sich durch Geduld, Anteilnahme und viel Verständnis der Gesprächsteilnehmer auszeichnete, als es sowohl um kontroverse als auch persönlich schicksalhafte Themen ging.
Monika Konegen
Bistum PaderbornDer Alpha-Fußballplatz ist ein besonderes Spielfeld.
Er ist ein virtueller Ort auf einer digitalen Plattform, die Alpha als Austauschmöglichkeit zur Verfügung gestellt hatte, damit sich die Gäste von „Alpha für Alle“( ein Online-Alpha Anfang 2021 mit über 1100 Gästen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum) informell nach dem offiziellen Ende austauschen konnten. Auf dieser Plattform gibt es verschiedene Bereiche, wie die „Lounge“, den „Stammtisch“, das „Wohnzimmer“, einen Raum mit der Bezeichnung „Ich bin dann mal weg“, Gebetsräumen und eben den „Fußballplatz“. Überall dort konnten sich die Teilnehmer des Kurses treffen.
Bereits nach dem ersten Abend kam es dort – auf dem Alpha-Fußballplatz – zu intensiven Gesprächen und regem Austausch, der sich durch Geduld, Anteilnahme und viel Verständnis der Gesprächsteilnehmer auszeichnete, als es sowohl um kontroverse als auch persönlich schicksalhafte Themen ging. In der darauffolgenden Woche suchten gleich mehrere der Leute der ersten Gesprächsrunde, im Laufe des Abends neben anderen Alpha-Gästen diesen Ort erneut auf. Und die Freude des Wiedersehens war groß. In wechselnden Besetzungen mit weiteren Gästen von Alpha für Alle, entstand dort im Laufe der Zeit ein fester Kern, der sogar einen Online-Geburtstag mit einer Teilnehmerin feierte, die diesen in Quarantäne verbringen musste. Altersmäßig und konfessionell bunt gemischt, gab es viel miteinander auszutauschen, zu Fragen, miteinander zu lachen und Schweres zu tragen.
Mit Abschluss des Alpha, war bereits eine kleine Gruppe entstanden, die diese wöchentlichen Treffen gerne weiterführen wollte. Und mit der Erlaubnis von Alpha Deutschland, die Plattform weiterhin zu nutzen, schlossen sich die Treffen nahtlos an den Alpha an.
Spielte am Beginn der Austausch über die Alpha-Themen eine große Rolle, waren im Laufe der Zeit verschiedene Glaubensthemen hinzugekommen. Auch Persönliches sowie Lebensthemen wurden mehr und mehr miteinander geteilt und im Austausch sowie im Gebet getragen. Ein fester Bestandteil war von Beginn an das gemeinsame Dank- und Fürbittgebet mit abschließendem Vater unser. Und das konnte auch schon mal am frühen Morgen zwischen drei und fünf Uhr liegen.
Aus dieser Runde ging ein weiterer Alpha hervor, der als Hybrid-Variante durchgeführt wurde. Hybrid war dieser Alpha in mehrfacher Hinsicht. Wie Alpha für Alle war er ökumenisch und erstreckte sich quer durch Deutschland, von Brakel in NRW bis ins bayerische Allgäu und fand zudem sowohl gleichzeitig in Präsenz als auch online statt: Während sich ein Teil des Kurses rein online versammelte, schaltete sich ein anderer Teil als Gesamtgruppe vor Ort hinzu. Es bedurfte einiger Planung, um beides zu synchronisieren. Dann aber war die Lösung gefunden: Die Gruppe vor Ort traf sich – wie in Präsenz üblich – bereits zum Essen und schaltete sich zur Moderation hinzu, die von den Online-Gastgebern übernommen wurde. Auch der Lobpreis wurde teilweise gemeinsam und wechselseitig gestaltet und Teile des Alpha-Tages miteinander verbracht. Nach Ende jeder Kurseinheit gab es jeweils einen Austausch der Präsenz- und Online-Gastgeber mit Gebet und Segen.
Wie bei Alpha üblich, entstanden auch hier Verbindungen, die teilweise ebenfalls auf dem Alpha-Fußballplatz weitergeführt werden.
Dankbar für den Anstoß von Alpha Deutschland – im wörtlichen wie übertragenen Sinn – freuen wir uns über die entstandene virtuelle Nähe über eine große räumliche Distanz. Der Heilige Geist findet Wege des Miteinanders und wie Nicky Gumbel schon feststellte, scheut er sich auch vor neuen Möglichkeiten, wie der Virtualität nicht.
Bericht: Pastoralreferentin Monika Konegen, Bistum Paderborn (Mitarbeiterin bei Alpha für Alle und weiteren Alphas)
